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Sachsen im Mittelalter

Sachsen erhielt 1423 die Kurwürde und wurde ins Zentrum religiöser Spannungen gerückt. Die folgende Teilung des Landes schwächte die Stellung der Wettiner im Reich. Die Ernestiner begrüßten die Reformation, die Albertiner hingegen waren ausgesprochene Gegner. Der Schmalkaldische Krieg endete 1547 mit der Wittenberger Kapitulation, wodurch die Kurwürde an die albertinische Linie ging und das vormalige Herzogtum Sachsen zum Kurfürstentum wurde.

Hoch- und Spätmittelalter

Rückseite des Annaberger Bergaltars mit Darstellung von mittelalterlichen Handwerkern
Im 15. Jahrhundert mit dem »Zweiten Berggeschrey« rückte der Bergbau tief ins Erzgebirge vor.  © Gemeinfrei; Quelle: Wikipedia

Die Markgrafschaft Meißen war das Machtzentrum der Region, aber es gab unabhängige Herrschaften im westlichen Erzgebirge und Vogtland. Die Wettiner festigten ihre Macht, schufen eine zentrale Verwaltung und erweiterten ihr Territorium. Im Spätmittelalter entfalteten sich bedeutsame Bestandteile der europäischen Kultur in Sachsen, wie Klosterschulen und Lateinschulen, wichtige Bauwerke und die Gründung der ersten sächsischen Universität. Heinrich III. begründete den Dresden-Mythos und das erste deutsche Schloss wurde in Meißen gebaut. Der Silberbergbau entstand im »Zweiten Berggeschrey« in Schneeberg, Annaberg und Buchholz.

Sachsen erhält Kurwürde

Eine Landkarte des heutigen Sachsens von 1485
Mit der Leipziger Teilung 1485 trennte sich das Kurfürstentum in einen albertinischen und einen ernestinischen Teil.  © Gemeinfrei; Quelle: Wikipedia

Das Herzogtum Sachsen-Wittenberg erhielt nach dem Aussterben der Askanier 1423 den Titel vom Deutschen König. Auf diese Weise wanderte der Name »Sachsen« mit der dazugehörigen Krone von Norddeutschland elbaufwärts ins heutige Sachsen. Mit der Kurwürde wurde Sachsen ins Zentrum der religionspolitischen Spannungen seiner Zeit gerückt. Überfälle von Jan-Hus-Anhängern und der Einfluss der aufkommenden Bettelorden prägten das Fürstentum für die kommenden Jahrhunderte. Die Nachkommen des zweiten Kurfürsten teilten 1485 das Land untereinander auf, wodurch das Herzogtum Sachsen im Osten und das Kurfürstentum Sachsen im Westen entstand.

Glaubensspaltung und Schmalkaldischer Krieg

Die Teilung schwächte die Stellung der Wettiner im Reich. Beide Fürstentümer standen in der Reformation zudem auf verschiedenen Seiten: Die Ernestiner begrüßten die Reformation, die Albertiner hingegen waren ausgesprochene Gegner des Protestantismus. Dies führte 1547 zur militärischen Auseinandersetzung im Schmalkaldischen Krieg, der mit der Wittenberger Kapitulation endete. Mit ihr ging die Kurwürde an die albertinische Linie, an den siegreichen Moritz von Sachsen, und das vormalige Herzogtum Sachsen wurde darum Kurfürstentum. Dieses bestand bis 1806 – bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Weiterführende Informationen

Literaturhinweise

  • Blaschke, Karlheinz (1990), Geschichte Sachsens im Mittelalter, Berlin: Union Verlag.
  • Groß, Reiner (2012), Geschichte Sachsens, 4., erweiterte und aktualisierte Auflage, Leipzig: Edition.
  • Kroll, Frank-Lothar (2022), Geschichte Sachsens, 2., durchgesehene und aktualisierte Auflage, München: Verlag C.H.Beck.
  • Ralf, Thomas (2017), Reformation und Landesgeschichte Sachsens: Skizzen eines halben Jahrtausends, Markkleeberg: Sax-Verlag.
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