»August der Starke« Friedrich August der I.
Geboren am 12.05.1670 in Dresden
Gestorben am 01.02.1733 in Warschau
Der prunkliebende Kurfürst und Kunstmäzen wird 1694 Nachfolger seines Bruders Johann Georg IV. und tritt 1697 zum Katholizismus über, um König August II. von Polen zu werden. Seine Untertanen dürfen per Dekret evangelisch bleiben. Im Bund mit Zar Peter I. und dem dänischen König löst er den Nordischen Krieg gegen Karl XII. von Schweden aus, der mit einer schweren Niederlage für Sachsen und mit dem Verlust der polnischen Königskrone endet. Er gewinnt sie mit russischer Hilfe 1709 zurück. August der Starke lässt seine Residenzen Dresden und Warschau nach französischem Vorbild ausbauen, hält Hof im Stile Ludwigs XIV. und ruiniert damit die sächsischen Finanzen. Sein Versuch, absolutistische Regierungsformen einzuführen, zerrüttet die innere Ordnung Sachsens noch mehr (u.a. Thorner Blutgericht). Legendär sind nicht nur seine Kraft, sondern seine zahlreichen Mätressen, darunter Maria Aurora Gräfin von Königsmarck und Gräfin Cosel. Bei seinem Tod in Warschau hinterlässt der Barockfürst völlig zerrüttete wirtschaftliche Verhältnisse in Sachsen.
Sein Einfluss auf die kulturelle Entwicklung Sachsens war jedoch groß. Viele Kulturdenkmäler enstanden in seinem Auftrag, so z.B. der Zwinger, die Schlösser Moritzburg und Pillnitz sowie die Parkanlage in Großsedlitz. Auf seine Anweisung wurde 1710 die Porzellanmanufaktur in Meißen gegründet; 1722 begannen die Neuorganisation und Erweiterung der Kunstsammlungen und die Vermessung der sächsischen Straßen. In dieser Zeit wurden auch die ersten Postmeilensäulen aufgestellt.