Walter Ulbricht
Geboren am 29.06.1893 in Leipzig
Gestorben am 01.08.1973 in Berlin
Der Sohn eines sozialdemokratischen Schneiders absolviert eine Lehre als Möbeltischler und tritt 1912 der SPD, 1919 der KPD in Leipzig bei. Seit 1921 Sekretär der Partei in Thüringen, wird er 1923 in die KPD-Zentrale gewählt. 1924 von den Linken nach Moskau abgeschoben, arbeitet er für die Komintern. Zurück in Deutschland, ist er von 1926 bis 1928 Abgeordneter des Sächsischen Landtages und von 1928bis 1933 Mitglied im Reichstag. Er emigriert nach Frankreich und später in die Sowjetunion, wo er zum »starken Mann« der KPD wird. Als Mitbegründer des Nationalkomitees Freies Deutschland kehrt er mit seiner »Gruppe Ulbricht« am 29. April 1945 nach Deutschland zurück. Von1950 bis 1953 ist er Generalsekretär der SED, danach Erster Sekretär. 1960 übernimmt er auch den Vorsitz des neu geschaffenen Staatsrates und des Nationalen Verteidigungsrates der DDR. Der Stalin-Anhänger ist 18 Jahre lang der einflussreichste Mann der DDR. Mauerbau, Sprengung der Leipziger Universitätskirche, »Bitterfelder Weg« und »Neues Ökonomisches System«, aber auch der Versuch, eine Lockerung der sowjetischen Vorherrschaft zu erreichen, fallen in seine Regierungszeit. 1971 tritt er als Erster Sekretär zurück und verliert allen Einfluss an Erich Honecker.