Gottfried Semper
Geboren am 28.11.1803 in Hamburg
Gestorben am 14.05.1879 in Rom
Nach einem Studium in Göttingen, München und Paris, wo er das Problem der antiken Polychromie kennen lernt, reist das Mitglied der Hambuger Freimauerer nach Italien und Griechenland. Er weist nach, dass die für marmorweiß gehaltenen antiken Bauten und Plastiken bunt angemalt waren. Ihm wird 1834 der Lehrstuhl für Architektur an der Kunstakademie Dresden angeboten, und schon 1839 ist er ihr Vorsteher. Der Antikenrezeption setzt er das Ideal der italienischen Renaissancekunst entgegen: Sein Hauptwerk ist das Dresdner Opernhaus (1838-41), das stilbildend wurde. 1869 abgebrannt, wird es von 1871 bis 1878 von seinem Sohn Manfred Semper verändert wieder aufgebaut. Neben Schinkel wird Gottfried Semper zu Deutschlands bedeutendstem Baumeister. Ebenso zu »Prototypen« werden seine Synagoge (1840) und die Gemäldegalerie (1847-54). Semper, konsequenter Republikaner, flüchtet nach den Revolutionsunruhen aus Sachsen und wird 1855 Professor in Zürich. Auch hier werden Hochschulbau und Sternwarte typenbildend. Freier und stärker barockisierend sind seine Spätwerke: Die neue Hofburg (Entwurf 1871) und das Burgtheater (1874-88) in Wien.